In diesem Post erfährst Du vom Paradies Punta Allen, in dem ich von meinem Abenteuer in der Sian Ka´an Biosphäre berichte.
Tulum
Ich war bereits zwei Tage in Tulum am Strand auf dem Campingplatz Pancho Pilla. Den ganzen Tag nur am chillen, doch das machte mich unruhig. So entschied ich am Mittwoch aufuzubrechen, um mich in die Sian Ka´an Biosphäre zu begeben.

Auf der Karte befindet sich oben Tulum und nach Punta Allen führt eine, ich sage mal, „Straße“, die ca. 50 Km lang ist. Ab dem Eingang fängt das Sian Ka´an Gebiet an. Es ist quasi ein Dschungel mit Lagunen und sämtlichen Tieren wie Jaguaren, Vögel, Krokodile und sogar Delfine! Ungefähr ab dem Eingang zum Sian Ka´an kommt man nicht mehr zu Fuß auf die anderen Seite, da ab dort die Süßwasser-Lagunen beginnen. Der Weg nach Punta Allen wird ab dem Eingang so schlecht, dass man mit knapp 10 – 20 Km/h über 1 Mio. Schlaglöchern knapp 3 h und länger bis nach ganz unten benötigt…das hat allerdings auch was gutes, auf das ich noch zusprechen komme.
Na endlich, Dschungel, genau da wo ich hin wollte. Um voran zu kommen bin ich ein Stück gelaufen sowie getrempt. Das war zum Glück nicht das Problem (: Ich bin mit einem Pärchen (Mädel Deutsch, Typ Mexikaner) bis ins Sian Ka´an gefahren und nach ca. 3 Km zu Fuß weiter. Links und rechts neben mir nur Dschungel. Ein Weg zur Lagune musste erst einmal gefunden werden. Und dann fand ich einen…

Von dort ging ich ein Stück weiter, bis ich einen Weg zum Meer gefunden habe. Ich lief ihn entlang und noch bevor ich das Meer sah, kam eine verlassene Hütte. Dort ließ ich meinen Backpack nieder und lief weiter zum Meer. Die Ruhe, Menschenlosigkeit und Freiheit brachte meinen Serotoninspiegel zum Kochen. Ich entschied mich eine Nacht hier zu verbringen. Vorher inspizierte ich die Hütte und baute mir eine Tür aus Palmenblätter.
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Ich bereitete schon einmal alles für die Nacht vor, spannte meine Hängematte auf und suchte nach Möglichkeiten die Tür bestmöglich zu sichern (Typisch deutsch: Sicherheit ^^). Die Sonne stand noch hoch überm Dschungel sodass ich schwimmen ging und den Moment für mich genoss. Die nächsten Grundstücke waren weit entfernt sodass das Meer, die Sonne, ich und der Strand im Einklang waren.
Bevor die Sonne auf der anderen Seite vom Horizont verschwand, saß ich auf meinem Holzstumpf auf meinem Aussichtspunkt. Ich tat nichts. Starrte nur in die Ferne, als würde ich wie Robinson Crusoe darauf warten endlich ein Schiff zu sehen. Mein Mind fing an zu arbeiten und ich beobachtete die Gedanken. Irgendwann sah ich einen Gedanken der mich selbst fragte, „Was mache ich hier eigentlich?“. Ich fing an mich umzuschauen und versuchte zu verstehen, wo ich hier bin und warum ich hier bin…natürlich, ich suche das Abenteuer, den Kick, die Freiheit. Die Neugier ist was mich antreibt. Trotzdem machte sich Angst breit, wegen der bevorstehenden Nacht. Ich meine, es war das erste Mal, dass ich alleine irgendwo draußen übernachtete, in einer völlig unbekannten Umgebung.
So gegen 7 wurde es dunkel und ich ging schlafen. Was sollte ich sonst noch tun? Ich schloss die Tür und legte mich in meinen Hammock. Ich versuchte zu schlafen…
Die Nacht war vorrüber…
Es wurde früh hell und ich war bereits wach, um den Sonnenaufgang zu beobachten…und auch froh die Nacht gut überstanden zu haben. Die Mosquitos haben mich glücklicherweise in Ruhe gelassen.
Die Umgebung war unglaublich nebelig sodass die Sonnestrahlen noch keine Chance hatten. Doch dann hatte sie es über den Dunst geschafft und brachte erneut alles zum Kochen. Also ging ich wieder schwimmen, schwimmen an meinem eigenen Strand, wo sich keine Menschenseele befindet =)
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Ich stand im Wasser und blickte Richtung Strand. Die unglaubliche Ausstrahlung der Umgebung überweltigte mich, dass ich froh war, diese Nacht dort verbracht zu haben. Die Gischt vom Meer in Kombination mit dem Sonnenaufgang ließ einen Regenbogen über mein Camp erstrahlen. Ich konnte ihn von Anfang bis Ende betrachten. Es war der Wahnsinn! Ich lebte in diesem Moment zu 136 %.
Weiter gehts… Nachdem ich alles eingepackt hatte und wieder auf der Straße war, blieb eine Entscheidung offen. Gehe ich nach links weiter oder nach rechts zurück? Ich ging nach links und lief eine Weile, bis mich eine Schweizer Familie mitnahm. Wir fuhren bis zur Brücke Boca Paila bis sie nicht mehr weiter wollten. Die Straße ist wie oben beschrieben in einem so schlechten Zustand, dass viele Touristen mit ihrem Mietwagen irgendwann aufgeben und umdrehen. Ich stieg also aus und fuhr mit dem nächsten Wagen bis an die Spitze, da ich keine Ahnung hatte, was mich dort erwartet. Neugier eben. Später erfuhr ich, dass es der Tortelliero war, der jeden Tag nach Punta Allen fährt und Tortillas verkauft.
Punta Allen
Als ich ankam, schien es mir, als wäre ich wieder auf Kuba. Straßen aus Sand und nur begrenzte Lebensmittel in den vier kleinen Läden. Ich lief zum Campingplatz Cuzan, da mir ein alter Mann davon erzählte. Dort konnte ich mein Zelt nur 5 Meter vom Meer aufschlagen und ein paar Nächte bleiben. Ich konnte nicht fassen wo ich da war. Es war das Paradies und die Dimension vom Meer und Himmel machte mich sprachlos.
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Was macht Punta Allen so besonders? Naja, sein Smartphone kann man auf jeden Fall daheim lassen, da es dort unten kein Handynetz gibt. Strom gibt es von 10:30 AM bis 2:30 PM und nochmal von 6 PM bis 12 AM. Dann leben dort knapp 400 Menschen und ein paar Touristen, die dort Urlaub machen. Man merkt nach ein paar Tagen, wie gut die geringe Strahlung tut bzw. welchen Einfluss sie sonst auf den Körper hat. Dadurch, dass die Straße in so einem grausamen Zustand ist, schaffen es nur wenige Leute nach Punta Allen sodass dieser Fleck noch vom Massentourismus verschont bleibt (:
Ich verbrachte dort knapp eine Woche. Die ersten Tage habe ich viel gechillt und einfach nur den Moment konsumiert. Dadurch, dass es ein kleines Dorf ist, kommt man relativ schnell mit anderen Menschen in Kontakt. So lernte ich unter anderem in den letzten Tagen Mika kennen. Mika ist vor 18 Jahren von Deutschland nach Tulum ausgewandert und hat auch fast solange ihr dort bekanntes Restaurant Azafran. Der Geschmack des Angebots ist ein Träumchen, ich meine, wo sonst in Mexiko kann man Bratwurt mit Stamps und Sauerkraut essen? 😀

Warum ich aber eigentlich mit ihr in Kontakt getreten bin ist, ich habe ihr bei ihrem Häuschen in Punta Allen geholfen. So war ich nach langer Zeit mal wieder beschäftigt und konnte etwas handwerkeln (: Dabei sind unter anderem ein paar Regale und eine Bank fertig geworden.
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Die Zeit in Punta Allen war wunderbar. Die Kontraste aus Entspannung und Arbeit, Ruhe und Action, Warm und Kalt, gaben mir weitere Energie. Durch die unendliche Weite des Meeres und Himmel kann der Mind frei sein, frei von allen negativen Gedanken, die 90 % unseres Denkens jeden Tag ausmachen.
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Noch ein kleiner Geheimtipp: Der Sternhimmel in Punta Allen ist einzigartig. Da es abends schon recht dunkel ist, weil es wenig Licht gibt und die nächste Stadt zu weit weg ist, kann man unglaublich viele Sterne sehen. Der Oriongürtel leuchtet besonders stark und selbst Sternhaufen wie die Plejaden (Sieben Schwestern) kann man sehen.